Feuerbrand - die gefährliche Obstbaumkrankheit

Feuerbrand ist ein Bakterium

Es schädigt rosenblütige Pflanzen, deshalb auch Äpfel und Birnen, Quitten (auch Zierquitten), Weißdorn und Rotdorn, Feuerdorn, Vogelbeeren (Eberesche), Felsenbirne, großblättrige Cotoneaster und anderes.Infizierungen soll es an allen Pflanzenarten geben mit unterschiedlichen Auswirkungen. Inzwischen sollen auch Hainbuchen, Zwetschge, Himbeeren usw. befallen werden.

 

Wie schädigt Feuerbrand?

Nicht alle Pflanzen sind gleich anfällig gegen Feuerbrand, das gilt auch für die Obstsorten.

Bei gering anfälligen werden oft nur einzelne Zweige oder eine geringe Zahl von Blüten befallen, bei stark anfälligen Sorten können rasch alle Blüten bzw. große Teile des Baumes befallen sein. Es kann bei aufveredelten Sorten sein, daß nur eine Sorte befallen ist. Zu den stark anfälligen gehört auch der Weißdorn, der auch in der Landschaft unbedingt beobachtet werden muß!

Feuerbrand gelangt durch Öffnungen (Blüten, (Schnitt-) Wunden, Blattöffnungen) in die Pflanzen. Er kann auch Wurzeln befallen. Stark begünstigend sind anhaltende Temperaturen ab 16° bis 18° und höhere Luftfeuchtigkeit. Der Zeitpunkt des Befalls beginnt mit der Blüte und reicht in die anschließende Wachstumsphase.

 

Der Verlauf der Infektionsgefahr ist während der Blüte am stärksten. Sprühregen sorgt im Baum, blütenbesuchende Insekten in weitem Umfeld für rasche Verbreitung. Später besteht die Gefahr noch in starken Wachstumsphasen und nach Verletzungen, auch durch Hagel. Besonders anfällig sind die noch unverholzten, mastigen Jungtriebe.

 

Die Verbreitung des Feuerbrandes geschieht durch Vögel (auch Zugvögel), Insekten, Blattläuse, Bienen, Hummeln, Wespen, durch Werkzeuge (Schnittwerkzeuge!), durch den Pflanzenhandel u.a.

Auffällig ist die landschaftsübergreifende Verbreitung entlang von Straßen und Eisenbahnen, also durch Personen und Fahrzeuge.

 

Schadbilder des Feuerbrandes sind braune bis „verbrannte“ Blüten, braune Triebspitzen, braune Zweige und Astpartien, auch „vertrocknete“ Rindenbereiche (Canker) an Ästen und Stämmen. Leider sind diese Schadbilder auch dem Befall durch Bakterienbrand und Monilinia ähnlich, befallene einzelne Zweige können auch noch dem Befall durch die Birnentriebwespe entsprechen. Nicht selten treten mehrere dieser Krankheiten gleichzeitig auf.

Lediglich der Befall durch die Birnentriebwespe ist bei genauem Beobachten erkennbar.Einzig sicheres Zeichen für Feuerbrandbefall ist das nur in einer kurzen Befallsphase an Trieb-spitzen, Früchten und Rindenbereichen auftretende Austreten von Schleim in Form von Tröpfchen.Dem Befall von Feuerbrand, Bakterienbrand und Monilinia gemeinsam ist, daß beim Befall einzelner Zweige und Äste diese bis weit ins gesunde Holz abgeschnitten werden müssen.

Bei zu starkem Befall von Feuerbrand muß der Baum leider gerodet werden.

Die Beseitigung befallenen Materials ist durchaus problematisch. Die Verbreitungsgefahr durch unsachgemäßem Transport in Siedlungen ist hoch.

Kleine Mengen befallenen Holzes können im Foliensack dem Restmüll zugeführt werden oder an Ort und Stelle verbrannt werden. Wenn größere Mengen anfallen, sollte die Gemeinde einen geeigneten Verbrennungsplatz ausweisen.

 

Wegen der großen Ausbreitungsgefahr besteht für den Feuerbrand Meldepflicht!

 

Amtliche Ansprechpartner für Feuerbrandmeldungen sind die Kreisgartenbaufachberater in den Landratsämtern (in Weilheim, Tel 0881/681-1207). Wegen der Überlastung dieser Kräfte können bei möglichen Feuerbrandfällen zunächst die Vorsitzenden der Gartenbauvereine angesprochen werden, die bei wahrscheinlichem Feuerbrandverdacht die Benachrichtigung der Fachberater empfehlen müssen.

 

 

Bitte achten Sie in Ihrem Obstgarten auf möglichen Feuerbrandbefall!

Bei Neu- und Nachpflanzungen muß auf Sorten mit geringer Feuerbrandanfälligkeit oder mit Feuerbrandresistenz geachtet werden!

 

Weiter umfangreiche Infos mit vielen Bildern über:

www.lfl.bayern.de/ips/haus_und_kleingarten/17312/index.php