Chronik

100 Jahre Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Weilheim-Schongau e.V.


Hier stellen wir Ihnen zur Verfügung:

 

Kurzfassung der Chronik (PDF zum Herunterladen, 80 KB)

Gesamtchronik 183 Seiten mit Abbildungen (pdf zum Herunterladen, 2,3 MB)


 

 

 

Übersicht

Die organisierte Förderung des Obstbaues reicht weit ins 19. Jahrhundert zurück. So waren in den Bezirken Schongau und Weilheim bereits die Obstbausektionen der Landwirtschaftlichen Bezirksvereine Schongau und Weilheim aktiv.

Die Gründung der Bezirksobstverbände sowie der Obstbauvereine in möglichst vielen Orten war eine staatliche Zielsetzung, mit der man einerseits die große Einfuhr von Obst zu verringern, andererseits die bessere und ausgeglichenere Ernährung der Bevölkerung sichern wollte. Mit der Gründung der Bezirksobstverbände endete die Tätigkeit der Obstbausektionen.

 

1904 Gründung des Bezirksobstbauverbandes Schongau am 12. Juni

1904 Gründung des Bezirksobstbauverbandes Weilheim am 03. November

1937 Umbenennung der Bezirksobstverbände in Kreisverbände für Gartenbau

1972 Vereinigung beider Verbände im Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege Weilheim-Schongau

Mit der Bestellung von hauptamtlichen Bezirksgärtnern durch die Bezirksämter, in Weilheim ab 1911, ab 1937 Kreisfachberater für Gartenbau genannt, wurde eine weitere Intensivierung von Beratung und Schulung der Gartenbauvereine und ihrer Mitglieder und der Schulung von ehrenamtlichen Baumwarten und eine bis heute andauernde fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Fachberatung, dem Kreisverband und seinen Mitgliedern, den örtlichen Gartenbauvereinen erreicht.

 

Der Aufgabenbereich Obstbau durchzieht die ganzen hundert Jahre Kreisverband, wenn auch deutlich eingeschränkt in den Jahrzehnten nach dem zweiten Weltkrieg, wo der Ziergarten, die „Rasen, Rosen, Koniferen-Ära“ weitgehend dominierte. Intensive Bemühungen, den Obstbau auszuweiten, Vermarktungsveranstaltungen und Verwertungskurse, Sterilisierung des Obstes, Anschaffung von Obstpressen bereits zur Zeit der Bezirksobstverbände, sowie Baumwarte-Schulungen, Schnittkurse, Veredlungskurse, Blütenschauen und Obstsortenschauen sind typisch für die Arbeit der letzten hundert Jahre im Obstbau.

 

Der Gemüsebau wird zweites Aufgabengebiet des Kreisverbandes.

Bereits 1912 werden Gemüsebau- und Gemüseverwertungskurse durchgeführt. Die Förderung, die Ausweitung des Gemüsebaues, die Verwertung des Gemüses und Möglichkeiten der Haltbarmachung für die Verfügbarkeit im Winter nehmen beständig zu. Nach 1942 erreicht der Gemüsebau, kriegsbedingt und unter staatlichem Druck, seine größte Bedeutung, weil er die höchsten Erträge je Fläche bietet und am schnellsten und einfachsten ausgeweitet werden kann. Dem Gemüsebau widmet sich der Kreisverband inzwischen über 90 Jahre.

Dorfverschönerung und Landespflege als drittes Aufgabengebiet des Kreisverbandes

1936 kommt die „Ortsverschönerung durch Blume, Strauch und Baum“ als neue Aufgabe hinzu. Zwar wird zunächst mehr an die „Generalreinigung“ der Gärten und an die Förderung des Spalierobstes gedacht, doch gibt es seit 1930 auch Vorträge über Blumenpflege und vereinzelt Blumenwettbewerbe.

Ab 1950 werden dann Blumenschmuckwettbewerbe auf Kreisverbandsebene durchgeführt. Diese werden später in die Obhut der Gartenbauvereine als örtliche Wettbewerbe gegeben. Für die Bundeswettbewerbe „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ regt der Kreisverband seine Gartenbauvereine an, bei der Dorfbildpflege und Dorfgestaltung in ihren Orten intensiv mitzuarbeiten. So war für die Erreichung der Silbermedaille beim Bundesentscheid 1983 für den Ort Bernried der örtlichen Gartenbauvereine eine treibende Kraft. Und seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts werden deshalb vom Kreisverband, wie auch von allen Kreisverbänden Bayerns, mit vielen Kreiswettbewerben den Gartenbauvereinen der Blick geschärft für eine Reihe von dörflichen Bereichen: Die baumfreundliche Gemeinde, Spielplätze, Brunnen, Feldkreuze, Haus- und Hofbäume, Grüne Wände, der Garten als Lebensraum, Lebensräume für Pflanzen und Tiere, Lebensraum Obstbäume im Dorf, Obstspaliere, der grüne Friedhof, Modellhafte Pflanzenkläranlagen und andere.

Das Ergebnis: Das inzwischen von den Gartenbauvereinen erbrachte Bürgerengagement im Bereich von Dorfbildpflege und Dorfgestaltung ist enorm. Bundesweit gesehen sind die bayerischen Gartenbauvereine in diesem Bereich in ganz Deutschland beispiellos.

Zurzeit sind 37 Gartenbauvereine mit 6619 Mitgliedern dem Kreisverband angeschlossen.

 

Wielenbach, 12.1.04 Alfons Schmid, Schriftführer